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Eigentlich wollte ich hier gerade hinschreiben, dass ich heute nichts gemacht habe. Dann bin ich in die skandalös unaufgeräumte Küche gegangen, um mir ein paar Mandeln zu holen und habe gedacht, dass wir alle ein echtes Problem mit dem Nichtstun haben.
Nichtstun ist heute nämlich oft gar nicht „nichts machen“. Vielmehr machen wir eine ganze Menge und behaupten dann, wir hätten nichts gemacht. Weil das, was wir gemacht haben, keinen schnellen Sinn ergibt oder Ertrag bringt.
Dabei beginnen die wichtigsten und schönsten Dinge mit: nichts. Kreativität. Kunst. Innovation. Man setzt sich hin und macht etwas nicht. Und dann entsteht etwas ganz Neues daraus.
Sachen, die ich heute gemacht habe, obwohl ich fast die ganze Zeit dabei gedacht habe, dass ich nichts mache:
- Ein neues Rezept ausprobiert
- Drei Bilder aufgehängt
- Eine nette Gründerin bei Instagram kennengelernt
- Steuerbelege hochgeladen
- Wäsche weggeräumt
- Ein neues Geschäftskonto eingerichtet
- Mein Buchhaltungssystem gekündigt
- Chinesischen Tee gekocht
- Mit Marokko telefoniert
Außerdem habe ich in einem neuen Buch gelesen, das sogar zum Thema passt.
- Essentialismus von Greg McKeown*
- Es geht darum, wie du mehr erreichen kannst, in dem du weniger, aber dafür das Wesentliche tust. Ich könnte mir jeden zweiten Satz auf ein Kissen sticken lassen, so gut finde ich das gerade.
Die Holländer haben übrigens ein Wort fürs Nichtstun: niksen. Niksen ist das neue Hygge.
Worte, die man fürs Nichtstun oder einfach für nichts sagen kann:
- Dolcefarniente
- Lagom
- Herumdödeln
- Müßiggang üben
- Jarnüscht
- Keinen Deut
- Kein Fünkchen
„I have to watch the river to see that it doesn’t stop.“
(Bing Crosby)
Fotos von Liana Mikah, Annie Spratt und Kari Shea auf Unsplash