Je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass es im Leben weniger darum geht, die richtigen Antworten von außen zu erhalten. Es geht vielmehr darum, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen.
Wie will ich leben? Erfüllt mich meine berufliche oder private Aufgabe? Wie kann ich mein Leben kreativer gestalten? Welche Mutter, Frau oder Freundin möchte ich sein? Je mehr Fragen ich mir selbst stelle und irgendwann auch für mich beantworten kann, desto gelassener und glücklicher fühle ich mich.
Der springende Punkt ist: Fragen kommen von innen, Antworten von außen.
Und alles, das von innen kommt, hat größeres Potential, die Dinge nachhaltig für dich selbst zu verändern – auch ohne, dass du deine letzten Energiereserven verballern musst. Du kannst versuchen die Menschen in deinem Umfeld dazu zu bewegen, sich zu verändern (voll anstrengend). Oder du kannst dir klarmachen, dass du die bewegende Kraft in deinem Leben bist, nicht sie (voll gut). Als bewegende Kraft hast du unglaublich viele Möglichkeiten. Immer wieder mit dem Kopf vor die gleiche Wand rennen ist lediglich eine davon, und jetzt, wo wir gerade dabei sind, fallen dir bestimmt noch ein paar andere, bessere ein.
Wer sich die richtigen Fragen stellt, kann alles Mögliche bewegen. Sogar sich selbst.
Ich schätze wir neigen alle dazu, lieber bewegt zu werden als uns selbst zu bewegen. Jeder lebende Organismus ist schließlich aufs Energiesparen ausgerichtet. Zudem sind wir perfekt darin, es auch noch so aussehen zu lassen, als hindere man uns daran, uns selbst zu bewegen. Der Partner, der uns einfach nie die Kinder abnimmt. Der Job, der uns nie die Zeit für unsere Träume lässt. Kann sein, dass du einfach nur warten musst, bis dich jemand von außen irgendwann anschubst. Kann aber auch sein, dass du gerade wichtige Lebenszeit mit Herumsitzen und Warten verschwendest.
Fragen sind gute innere Antreiber. Besonders, wenn sie mit “Wie” beginnen.
Wie will ich leben?
Wie kann ich meine Beziehung(en) verbessern?
Wie sieht mein idealer Tag aus?
Wie kann ich mir selbst etwas Gutes tun (anstatt das von anderen zu erwarten)?
Wie kann ich mich um die Kinder kümmern und ein Buch schreiben?
Glück, Ausstrahlung, Zufriedenheit – alles wichtige fängt mit einem “Wie” im Inneren an und glänzt erst dann nach außen. Das Schöne an Wie-Fragen ist, dass es unglaublich viele tolle Antworten darauf gibt. Frag dich seltener, WAS du zum Glücklichen brauchst, letztendlich sind das alles doch nur Sachen, und Sachen allein machen noch kein cooles Leben. Frag dich lieber, wie du jeden Tag das Glück in dein Leben oder deinen Job bringen kannst.
Kurzum: Das Leben entwickelt sich von “Willst du mit mir gehen? Kreuze an: ja, nein, vielleicht.” über “Will ich wirklich diesen Weg gehen?” hin zu “Will ICH wirklich DIESEN Weg gehen?”. Im nächsten Leben stelle ich mir ein paar Fragen vorher, bevor ich lange überlege, welche Antwort der anderen ich ankreuzen sollte. Welche Frage kommt dir direkt in den Sinn, wenn du das hier liest?
Fotos: Anna Maria Langer