Endlich Ruhe. So beschreibe ich das Gefühl am besten, nachdem ich in Köln beim Frisörsalon Scheitel war und meine graue Lockdown-Frisur hab richten lassen. Nein, ich gehöre nicht zu den Menschen, die behaupten, dass ein Frisörbesuch dein Leben verändern kann. Aber manchmal kommen ein paar gute Dinge einfach zusammen.
Ab zum Friseur DER SCHEITEL in Köln.
Von konfuser Oma zu Ruhe im Kopf.
Zunächst einmal war ich es einfach leid. Lange Haare sind schön, sehen aber ohne Schnitt gerade in Grau echt nicht gerade hip aus. Dazu kommt, dass ich kaum Shampoos und Stylingprodukte vertrage, die meisten lösen bei mir unerklärliches Kopfhautjucken aus. Auch teure Labels, die mit Sanftheit und null belastenden Inhaltsstoffen werben. Spätestens nach zwei Wochen funktioniert der Kram bei mir nicht mehr, und mein Kopf fängt an ultra zu nerven.
Graues, trockenes Haar ohne Pflege? Nicht cool.
Sowas wie Conditioner hatte ich komplett aufgegeben, da ich ja schon die meisten Shampoos nicht vertrage. Bei grauen Haaren leider keine so gute Entscheidung, weil sie ohnehin schon trocken sind und strohig werden, dazu eine Naturwelle, die sich nicht zwischen platt und so lala entscheiden kann, und fertig ist der Zerstreute-Oma-Look.
Ich also zum Scheitel nach Köln, Bahnhof West, Moltkestraße. Der Laden liegt im wunderbaren Kölner Belgischen Viertel, fußläufig vom besten Buchladen der Welt, dem Siebten Himmel entfernt. Ich sitze da, warte auf den Besitzer Sascha Friedl und bin ein bisschen eingeschüchtert mit meinem seit einem Dreivierteljahr rausgewachsenen Stufenschnitt. Die Produkte in den Regalen sind mir ausnahmslos unbekannt, die Menschen plaudern fröhlich miteinander, scheißegal, ob man sich gut kennt oder nicht, Köln eben, ich liebe es.
Erst Schnacken, dann Mittelscheitel.
Erster weiterer Lichtblick nach der Atmosphäre: Sasha unterhält sich erst mal lange mit mir über meine Haare und fragt gezielt nach, bevor er überhaupt die Schere ansetzt. Wir reden über Kopfhaut, unerklärliche Allergien, Conditioner und Co., über Haargummis und Haarlängen, den Lockdown, Stadtparks und Hundebesitzer (in der Ecke liegt eine Hundedecke, der Hund hat aber heute seinen freien Tag), über italienische Pflegeprodukte und Shampoos aus der Apotheke. Nach dem Waschen fühlen sich meine Haare schon besser an, weil sie wahrscheinlich seit Monaten mit dem ersten Shampoo & Conditioner in Berührung gekommen sind, das sie mögen.
Zum Schnitt: Mein Wunsch war es endlich einen Schnitt zu haben, bei dem ich weitestgehend die Haargummis weglassen kann. Im besten Wechseljahre-Alter verliere ich schon genug Haare, die müssen nicht auch noch abbrechen, weil ich zu doof bin die Haargummis wieder aus den Haaren zu piddeln (ja, Mann, ich hab schon diese geringelten Dinger, bringt nix, schön, dass wir drüber sprechen).
Happy durch Haarschnitt? Geht.
Sascha schneidet in einer Ruhe, die mir das Lächeln ins Gesicht treibt, weil sich das ein bisschen anfühlt, als sei man in eine Achtzigerjahre-Zeitschleife geraten. Übrigens macht der Scheitel dir auch ne Dauerwelle, wo wir gerade beim Thema sin.
Ab und zu geht Sascha ans Telefon, schneidet hier und da, ermahnt mich nett den Kopf gerade zu halten, zieht mir den ersten Mittelscheitel meines Lebens und beantwortet in einer Seelenruhe alle meine Fragen zu den Produkten im Regal. Der Schnitt hat genau die richtige Länge (eine Kunst), die Haare wellen sich auf einmal wieder viel schöner, und Mittelscheitel steht mir, hätte ich so auch nicht gedacht. Da ich beim Waschen schon so ein gutes Gefühl habe, werde ich übermütig und nehme den Conditioner mit. Immer langsam nur ein neues Produkt ausprobieren. Das hab ich inzwischen gelernt.
Italienische Naturkosmetik: top.
Der Conditioner erweist sich auch nach ein paar Haarwäschen als toll, das Kopfhautjucken ist weg (aktuell in Kombination mit dem Shampoo aus der Apotheke), und die Haare sehen zunehmend gesünder und nicht mehr so strohig aus. Da ich ja kaum Stylingprodukte verwende, nutze ich eine Mini-Menge des Conditioners auch, um ihn wie eine Haarcreme ins trockene Haar zu geben, das macht einen sehr schönen, dezenten Glanz und hilft der Naturwelle auf die Sprünge.
Das italienische Label Oway (= Organic Way) bietet nachhaltige, PETA-Cruelty-Free-zertifizierte Haarkosmetik. Die Pflanzen und Kräuter, die verarbeitet werden, kommen in der Regel vom eigenen Landgut ORTOFFICINA, das in den Hügeln von Bologna angesiedelt ist. Der Anbau ist biodynamisch, also ohne Zuhilfenahme chemischer Substanzen.
Zudem füllt der Hersteller alle Formulierungen in Behälter aus Glas und Aluminium, da die Materialien eigenen Angaben zufolge die geringsten Auswirkungen auf die Umwelt haben und Recyclingfähigkeit, Reinheit und Hygiene ermöglichen. Ich finde es später zu Hause etwas eigentümlich, einen Gasbehälter auf dem Badewannenrand zu haben, auch wenn er aus ziemlich unkaputtbarem, braunen Glas ist.
Fakt ist aber, dass der Frequent Use Conditioner absolute Spitze ist. Der Wirkstoffmix aus Duftnessel, Zitrone und weißem Tee entwirrt, wirkt antibakteriell und spendet Feuchtigkeit, ohne das Haar zu beschweren. Außerdem duftet er super und ist frei von allem, was man nicht in Produkten haben will, angefangen bei tierischen Substanzen über Parabene, Sulfate und synthetische Duftstoffe bis hin zu Weichmachern. Und die Flasche mit Spender ist – mal abgesehen vom ätherischen, minimaoistischen Design, superpraktisch.
Fazit: schönes Viertel, schöner Scheitel.
Falls du in oder um Köln herum zu Hause bist, solltest du also mal im Scheitel vorbeischauen oder dir online einen Termin machen. Solltest du neugierig auf die Produkte sein und dir den Conditioner from Heaven bestellen wollen, geht das auch online im Scheitel-Shop. Auf der Hersteller-Seite erfährst du zudem alles Wichtige über das Label und weitere Produkte für Körper & Gesicht. Schreib mir gerne in die Kommentare, wie dir der Besuch gefallen hat!
Lieben Dank an Adrian Ballosch und Oway, dass ich für meinen Artikel ihre wunderschönen Fotos nutzen durfte.