Avocado, Avocado, immer nur Avocado. Warum nicht mal Löwenzahn? Oder Gänseblümchen? Meine Schweizer Bloggerfreundin und Ernährungswissenschaftlerin Petra veredelt ihre Salate und Smoothies zum Beispiel gerne mal mit Wildblumen statt mit dem üblichen Hipster-Grünzeugs.
Blüten auf dem Teller heben nämlich nicht nur die Stimmung, sondern sind oft echte Superfoods. Viele kannst du im Garten oder in der Natur pflücken, auf der Fensterbank ziehen oder als fertige Mischung kaufen.
Flower Power auf dem Teller: Wildpflanzen & ihre Superkräfte.
Löwenzahn. Steile Heilpflanzen-Karriere.
Er nervt jeden Gärtner, ist seit Jahrhunderten der Checker unter den Heilpflanzen und schmeckt astrein im Salat. Laut Google & Co. ist die gesamte Pflanze inklusive der Wurzel essbar, auch wenn mir in meiner Kindheit der Saft in den Stängeln als giftig verkauft wurde.
Je älter die Blätter des Löwenzahns sind, desto bitterer schmecken sie – ein bisschen wie Rucola. Dank dieser Bitterstoffe wirkt die Pflanze gut bei Verdauungsproblemen, zudem enthält sie viele Vitamine und Mineralien, u.a. Vitamin C und A, Magnesium, Kalzium und Kieselsäure. Falls du also morgens Löwenzahn-Tee trinkst, aktiviert dieser deinen Stoffwechsel. Löwenzahn-Blüten sind übrigens gar nicht bitter und machen sich bestens im sommerlichen Salat oder Obstsalat.
Gänseblümchen. Kleine Kraftpakete.
Wie der Löwenzahn oder die (auch essbare) Ringelblume gehören Gänseblümchen zur Familie der Korbblütler. Sie regen den Stoffwechsel an, sind vitaminreich und coole Hingucker im Salat. Übrigens lassen sich auch Gänseblümchen mit Stielen und Blättern essen oder komplett im Smoothie verarbeiten. Sie schmecken leicht bitter bis scharf und sind ein guter Kapern-Ersatz. Im Herbst kannst du fleißig Gänseblümchen-Samen aus den verwelkten Blüten sammeln und wie Hanf- oder Brennesselsamen als Vitaminquelle auf dein Müsli streuen.
Brennnesseln. Der Burner.
Alle reden von Proteinen, aber nur die wenigsten von uns haben auf dem Zettel, dass Brennnesseln unglaublich viel Eiweiß enthalten. Damit sind sie ein kostenloses Nahrungsergänzungsmittel und perfekt für Vegetarier:innen oder Veganer:innen.
Brennnesseln haben einen leicht nussigen Geschmack und verfügen über allerlei Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Im Smoothie aus dem Mixer verliert die Pflanze in Sekundenschnelle ihre fies brennenden Eigenschaften, aber alle Nährstoffe bleiben erhalten. Als Tee wirkt sie entwässernd, blutreinigend und blutbildend. Oder mehr Bock auf Brennnesselchips?
Rosen. Die Königin.
Klar, aus der orientalischen Küche sind Rosenblüten und Rosenblütenwasser nicht wegzudenken. Einmal abgesehen davon, dass Rosenblüten seit Cleopatra nahezu alles aufwerten, was man mit ihnen bestreut, sagt man ihnen eine entzündungshemmende und beruhigende Wirkung nach. Ich mag aber trotzdem nicht so richtig meine Gartenrosen zerpflücken und habe mir daher einen Blütenmix aus getrockneten Rosen im Internet bestellt. Auf dem Smoothie oder Kuchen bildschön, als Eiswürfel im Gin Tonic wahrscheinlich Weltklasse.
Coole Sommer-Rezepte.
Natürlich gibt es noch viele weitere essbare Wildblüten, von der Kapuzinerkresse bis zum Veilchen. Online findest du einige coole Blogs und Bücher zum Thema, die deutlich besser recherchiert sind als dieser kleine Artikel hier. Bei Petra Orzech kannst du dir das ganz neue Rezeptbuch “Summer Superfood” runterladen.
Du bist eingefleischter Städter? Dann hol dir einen Blütenmix zum Streuen, beispielsweise von Just Spices. Der sieht gut aus, passt zum Blumenkleid-Trend und macht im Frühstücksquark ordentlich was her;-) Ansonsten raus auf die Wiese mit dir. Jetzt!